Traumatherapie

Es gibt Erlebnisse und Erfahrungen, die tiefe Wunden in der Seele hinterlassen und das persönliche Weltbild nachhaltig erschüttern. Extrem belastende Situationen werden dabei als so außergewöhnlich lebensbedrohend oder katastrophal erlebt, dass sie eine traumatische Reaktion auslösen können. Das hat nichts mit eigener Schwäche zu tun, sondern ist eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis.

Dazu zählen u.a.

• Naturkatastrophen
• Kriege
• schwere Unfälle
• lebensbedrohliche Erkrankungen
• Tod/Suizid naher Angehöriger
• Misshandlungen, sexualisierte Gewalt
• Vernachlässigung
• Geburtstraumata

Ein Trauma hat in der Regel komplexe Folgen für die Betroffenen. Zu typischen Symptomen gehören u.a.

• Gefühl von Ohnmacht und Ausgeliefertsein
• massive Ängste
• erhöhte Schreckhaftigkeit
• Erinnerungslücken
• Schlaf-/Konzentrationsstörungen
• Über-/Untererregungszustände
• Gefühl der emotionalen Taubheit

In der Traumatherapie geht es zunächst um die Stabilisierung der Betroffenen und um Möglichkeiten der Selbstregulation. In der Phase der Traumabearbeitung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, wie z.B. EMDR, Imaginationsübungen und Distanzierungstechniken.

Eine Traumatherapie kann somit u.U. helfen, die traumatischen Erfahrungen derart zu bearbeiten und als Teil der persönlichen Lebensgeschichte anzunehmen, dass es möglich werden kann, das eigene Leben wieder aktiv zu gestalten.

Literaturhinweis: Verkörperter Schrecken. Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann. Bessel A. van der Kolk; G.P.Probst Verlag GmbH: Lichtenau/Westf. 6.Auflage 2019